Kontroverse zur Bahro/ Abendroth-Resolution in Prokla 36

Autor/innen

  • Peter von Oertzen
  • Prokla Redaktion

DOI:

https://doi.org/10.32387/prokla.v10i38.1610

Schlagworte:

Linke, Sozialdemokratie, Sozialismus, Deutschland

Abstract

Werte Genossen,
Ihr habt in einer gemeinsamen Erklärung zu meiner Kritik an Wolfgang Abenroths Dissidentenartikel im „Argument" Nr. 111 und zu der daraufhin entstandenen Diskussion Stellung genommen. Ich teile Eure grundsätzliche Haltung in allen wesentlichen Punkten; aber die praktischpolitischen Konsequenzen, die Ihr zieht, scheinen mir merkwürdig widersprüchlich zu sein.
Ihr fordert zurecht die Auflösung jener selbstgeschaffener Blockierung der Linken: ,,Nämlich entweder in solidarischer Kritik mit den sozialistischen Ländern zu verharren und unfähig zu sein zur Solidarität mit den dort Verfolgten oder gar zu einer stur antikommunistischen Abgrenzung herunterzukommen und folglich unfähig zu sein, sozialistische Strategien im Westen zu entwickeln."
Im Gegensatz zu manchen Verteidigern Abendroths, die das, was er in dem fraglichen Artikel geschrieben hat, einfach nicht wahrhaben wollen, bestätigt Ihr meine Interpretation: ,,Die Solidarität mit Bahro ist für uns keine Frage der taktischen Opportunität - wie für Abendroth -, und in der Kritik an diesem Argument in Abendroths Position hat von Oertzen recht. Die inhaftierung Bahros ist nicht nur unter dem Gesichtspunkt der Opportunität in bezug auf die wohlverstandenen Interessen der DDR zu kritisieren, sondern prinzipiell ein Unrecht."

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Veröffentlicht

1980-03-01

Zitationsvorschlag

von Oertzen, P., & Redaktion, P. (1980). Kontroverse zur Bahro/ Abendroth-Resolution in Prokla 36. PROKLA. Zeitschrift für Kritische Sozialwissenschaft, 10(38), 153–157. https://doi.org/10.32387/prokla.v10i38.1610

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