»Neokonservatismus« - Begriffliche und dogmengeschichtliche Anmerkungen zum gegenwärtigen Kampf um die Staatsauffassung

Autor/innen

  • Frank Schulz

DOI:

https://doi.org/10.32387/prokla.v14i56.1442

Schlagworte:

Konservatismus, Deutschland, USA, Staat, Liberalismus

Abstract

Kürzlich hat Erhard Lucas (1984) daran erinnert, daß die Politik der gegenwärtigen Bundesregierung nicht nur im »Manchestertum«, sondern auch im Sozialdarwinismus, sofern dieser historisch am Konkurrenz- und Leistungssystem festgemacht wird, verwurzelt ist. Allein schon die Verknüpfung der gegenwärtigen »Wende« mit dem manchesterliberalen Denken ist nicht allzu verbreitet: werden doch die Unionsparteien allgemein als »konservative« Parteien verstanden. Auch wird der Begriff des »Neokonservatismus« in der bundesdeutschen Diskussion zunehmend benutzt, um die »Wendepolitik« der Regierungskoalition zu kennzeichnen. Oftmals wird durchweg von »konservativer« Politik gesprochen. Die nachfolgenden Ausführungen wollen dazu beitragen, diese Etikettierung - vorausgesetzt, man macht die Staatsauffassung zum Kern systematischer Begriffsbildung- als unzutreffend zu dechriffrieren. Nach unserer - dogmengeschichtlich untermauerten - Begriffsbildung erweisen sich - auch wenn es zunächst paradox erscheinen mag- die wirtschaftspolitischen Vorschläge der Sozialdemokratie, der Gewerkschaften oder der Memorandum-Gruppe »Alternative Wirtschaftspolitik« als »konservativer« als die der Christdemokraten oder gar der Freidemokraten.

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Veröffentlicht

1984-09-01

Zitationsvorschlag

Schulz, F. (1984). »Neokonservatismus« - Begriffliche und dogmengeschichtliche Anmerkungen zum gegenwärtigen Kampf um die Staatsauffassung. PROKLA. Zeitschrift für Kritische Sozialwissenschaft, 14(56), 127–143. https://doi.org/10.32387/prokla.v14i56.1442

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