Strukturelle Arbeitslosigkeit und politisches Konfliktpotential. Die Krise der saarländischen Stahlindustrie

Autor/innen

  • Josef Esser
  • Wolfgang Fach
  • Werner Väth

DOI:

https://doi.org/10.32387/prokla.v8i31.1664

Schlagworte:

Arbeitslosigkeit, Stahlindustrie, Krise, Saarland, Konflikt

Abstract

Die Höhe der Arbeitslosigkeit in der BRD bewegt sich nun schon im 3. Jahr um die Millionengrenze; neben kurzfristig konjunktureller scheint für die nächsten Jahre längerfristig wirkende strnkturelle Arbeitslosigkeit zum Hauptproblem für das Vollbeschäftigungsziel zu werden. Daß hohe und dauerhafte Arbeitslosigkeit für die davon Betroffenen kaum gutzumachende psychische, soziale und ökonomische Schäden und für die (Noch-)Beschäftigten zunehmende Daseins-Unsicherheit hervorruft, scheint evident. Weniger Klarheit herrscht in Wissenschaft und politischer Praxis über mögliche Verändernngen des politischen Konfliktpotentials bei struktureller Arbeitslosigkeit. Allgemein vermutet man eine Bedrohung de:, Stabilitätsniveaus und leitet daraus die Notwendigkeit eines forcierten Strukturwandels (Modernisiernng/ des ökonomischen Systems ab.
Zwei Strategien stehen einander gegenüber: die eine, liberale, baut auf die Selbstheilungskräfte des funktionierenden freien Marktes, der - nachdem die beiden Störfaktoren: staatliche Reformfreudigkeit und gewerkschaftliche Lohnpolitik diszipliniert sind - den Strukturwandel auf naturwüchsige Weise hervorbringt; sie nimmt dabei über eine längere „Durststrecke" Arbeitslosigkeit bewußt in Kauf. Subjekt dieses Modernisierungsprozesses sind - mit anderen Worten - die objektiv
wirkenden Bewegungsgesetze kapitalistischer Ökonomie. Die zweite, staatsinterventionistische, will mit dem Instrumentarium aktiver Strukturpolitik, flankiert von autonomer Beschäftigungspolitik, den Strukturwandel beschleunigen und die Arbeitslosigkeit rasch beheben (1). Subjekt dieses Prozesses ist also der Staat mit seiner qualitativ neue Wirtschaftspolitk

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Veröffentlicht

1978-06-01

Zitationsvorschlag

Esser, J., Fach, W., & Väth, W. (1978). Strukturelle Arbeitslosigkeit und politisches Konfliktpotential. Die Krise der saarländischen Stahlindustrie. PROKLA. Zeitschrift für Kritische Sozialwissenschaft, 8(31), 115–137. https://doi.org/10.32387/prokla.v8i31.1664