Bd. 49 Nr. 196 (2019): Krise der (europäischen) Sozialdemokratie

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Im Mai 2019 erlitt die europäische Sozialdemokratie bei den Europawahlen ein Fiasko. Sie holte eines der schlechtesten Ergebnisse in ihrer Geschichte. Das Wahlergebniss ist Ausdruck einer tiefen Krise des sozialdemokratischen Projekts und Ergebnis seines langjährigen Niedergangs. Mittlerweile liegen die goldenen Jahre sozialdemokratischer Wahlerfolge etwa 20 Jahre zurück. Seit den 1990er Jahren unterlag die Sozialdemokratie einem inhaltlichen wie strategischen Transformationsprozess, der als „Marktsozialdemokratie“ (Oliver Nachtwey) bezeichnet wird. Die damit einhergehenden Legitimationsdefizite entfernten die europäischen sozialdemokratischen Parteien von ihrer angestammten Klientel. Fortan wollten sie Parteien der „Mitte“ sein. Die Krise seit 2008 beschleunigte den Niedergang, der von einer tektonischen Verschiebung innerhalb des Parteiensystems begleitet ist. Die neue PROKLA 196 analysiert die „Krise der (europäischen) Sozialdemokratie“ und arbeitet in verschiedenen Artikeln ihre gesellschaftlichen, politischen und ökonomischen Gründe heraus.

Veröffentlicht: 2019-09-23