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Call for Papers für PROKLA 223 (Heft 2, Juni 2026): Geoökonomie

2025-09-22

Die Beziehungen der globalen politischen Ökonomie, so die dominante Zeitdiagnose, befinden sich in einem anbrechenden »Zeitalter der Geoökonomie«. Der tiefgreifende Wandel in der globalen ökonomischen Konfiguration zeigt sich in einer Zuspitzung von zwischenstaatlicher Konkurrenz, Handelskriegen, Sanktionsregimen und Investitionskontrollen, einem Wettlauf um technologische Vorherrschaft und Versuchen einer Re-Territorialisierung strategischer Wertschöpfungsketten.

Große Aufmerksamkeit wird dabei der Verschränkung sicherheitspolitischer Motive und ökonomischer Strategien geschenkt: Unter dem Vorzeichen der neuen Triade-Konkurrenz zwischen den USA, der EU und China nutzen Staaten und Unternehmen (geo-)ökonomische Instrumente, um ihre Interessen durchzusetzen und Konflikte auszutragen. Geostrategische Rivalitäten werden damit zunehmend ökonomisch vermittelt; gleichzeitig gewinnen Zielsetzungen wie eine nationalstaatlich gedachte ökonomische Souveränität an Bedeutung.

Der »Aufstieg der Geoökonomie« wirft aus der Perspektive der Kritischen Politischen Ökonomie und Ökologie grundlegende Fragen nach der Beschaffenheit der aktuellen Konjunktur des globalen Kapitalismus auf, die einer kritischen, historisch-materialistischen Fundierung bedürfen. Es gilt zu klären, welche strukturellen und materiellen Prozesse die Grundlage der Transformation bilden und worin diese konkret besteht. Konzeptionell stellt sich die Frage, welche Prozesse und Interessen der »Aufstieg der Geoökonomie« sichtbar macht und welche er verdeckt: Worin liegt der analytische Mehrwert, aber auch die Grenze des Konzepts?

Hier geht es zum ausführlichen Call for Papers für PROKLA 223 (2/2026).

Frist für Exposés ist der 10. November 2025. Zusendung bitte an: redaktion [at] prokla.de.

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Aktuelle Ausgabe

Bd. 55 Nr. 220 (2025): Arbeit. Raum. Kämpfe.
					Ansehen Bd. 55 Nr. 220 (2025): Arbeit. Raum. Kämpfe.

Die Welt wird räumlich neu konfiguriert. Wachsender Protektionismus, die Verschärfung geopolitischer Spannungen, der Aufstieg der BRICS-Staaten, die Krise in der Automobilindustrie – all dies und mehr hängt mit der räumlichen Veränderung von kapitalistischen Produktions- und Arbeitsprozessen zusammen.

Die Schule der Labour Geography (Arbeitsgeografie), die kapitalismuskritisch, aber nicht kapitalzentriert vorgeht, nimmt das Kapital als antagonistisches Verhältnis zwischen Arbeiter*innen und Kapitalist*innen in den Blick: als ein Verhältnis, das auch in seiner Positionierung im Raum hergestellt und umkämpft ist. In PROKLA 220 wird die räumliche Neukonfiguration aus der Perspektive der Arbeitsgeografie und mit einem besonderen Blick auf Arbeitskämpfe diskutiert: Welche Kämpfe entstehen, etwa um Lithiumabbau oder die Privatisierung von Häfen, und wie beeinflussen sie die Raumdynamiken im globalen Kapitalismus?

Mit Beiträgen von Jorma Apelt, Michaela Doutch, Anne Engelhardt, Tine Haubner, Daniel Heinz, Stefanie Hürtgen, Janika Kuge, Alexander Maschke, Janina Puder, Oliver Pye, Homaira Rahnoma, Nora Räthzel, Simon Schaupp, Leoni Schlender, Nicolas Schlitz, Jenny Simon, Jule E. Westerheide und Christa Wichterich.

Veröffentlicht: 2025-09-01

Editorial

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